3G-Abschaltung betrifft Autofahrer: Viele Fahrzeuge verlieren automatischen Notruf eCall
Mit der laufenden Abschaltung der 3G-Mobilfunknetze in Europa verliert eine Vielzahl moderner Fahrzeuge eine lebenswichtige Funktion: den automatischen Notrufdienst eCall. Für Autofahrer kann das gravierende Folgen haben – besonders im Ernstfall.
Was ist eCall – und warum ist es wichtig?
eCall (Emergency Call) ist ein automatischer Notrufdienst, der bei einem schweren Unfall selbstständig einen Notruf an die europäische Notrufnummer 112 absetzt. Dabei werden wichtige Informationen wie Standort, Zeitpunkt und Fahrzeugdaten übermittelt – auch wenn die Insassen bewusstlos sind oder nicht mehr telefonieren können.
Seit April 2018 ist eCall für alle neuen Fahrzeugtypen in der EU Pflicht. Viele Fahrzeuge, insbesondere aus den Baujahren 2015-2020, nutzen jedoch noch das 3G-Mobilfunknetz zur Datenübertragung. Genau hier liegt das Problem.
Die 3G-Netze werden abgeschaltet – mit Folgen für eCall
Mobilfunkanbieter in Europa und der Schweiz schalten ihre veralteten 3G-Netze sukzessive ab, um Frequenzen für modernere Standards wie 4G und 5G freizugeben. Fahrzeuge, deren Notrufsysteme ausschliesslich über 3G kommunizieren, können dadurch den automatischen Notruf nicht mehr absetzen – das System versagt im Ernstfall stillschweigend.
Betroffen sind vor allem Modelle mit fest verbauten 3G-Kommunikationsmodulen, die sich nicht ohne Weiteres umrüsten lassen. Der Notrufknopf im Auto kann optisch noch vorhanden sein, funktioniert aber technisch nicht mehr.
Diese Fahrzeugbesitzer sollten jetzt handeln
- Fahrzeuge mit Baujahren zwischen 2015 und 2020
- Modelle mit vernetztem Servicesystem (z. B. BMW ConnectedDrive, Mercedes me, Audi connect, etc.)
- Importfahrzeuge mit nicht aktualisierter Software oder Hardware
Nicht alle Hersteller bieten Upgrades an. Einige OEMs informieren ihre Kunden aktiv, andere jedoch nicht. Es lohnt sich also, beim Hersteller oder in der Werkstatt nachzufragen, ob das eigene Fahrzeug betroffen ist – und ob ein Update möglich ist.
Was kann man tun?
✅ Fahrzeug prüfen lassen: Fachwerkstätten oder Vertragspartner können anhand der Fahrgestellnummer (FIN) klären, ob das eCall-System noch funktioniert.
✅ Software-Update oder Nachrüstung prüfen: Manche Hersteller bieten Hardware-Upgrades oder alternative Lösungen über LTE/4G an.
✅ Alternative Notrufsysteme nutzen: Smartphone-basierte Notruf-Apps können eine Zwischenlösung sein – sind aber auf aktive Nutzung angewiesen.
Fazit
Die 3G-Abschaltung mag wie ein technisches Detail erscheinen – doch für viele Autofahrer hat sie ganz reale Konsequenzen. Wer sich auf den automatischen Notruf verlässt, sollte jetzt aktiv werden. Sicherheit beginnt mit Information.
📌 Tipp: Hier auf MotoCheck finden Sie einen passende Werkstattpartner, der ihr Fahrzeug auf mögliche Schwachstellen prüft – für mehr Transparenz und Sicherheit im Strassenverkehr.